Deutsch-Polnische Begegnungsschule „Willy-Brandt-Schule” in Warschau

Klassenreise der 9. Klasse nach Krakau

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1. Tag

Am Montag den 11.Mai begann die Klassenfahrt der 9.Klasse. Morgens fuhren wir mit dem Zug innerhalb weniger Stunden nach Krakau. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Galeria Krakowska stellten wir unser Gepäck in der Unterkunft ab. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer Stadt- und Museumsführung (Museum unter den Tuchhallen) und waren bei einigen Sehenswürdigkeiten. Hinterher haben wir in unserer Freizeit Eis gegessen und Tauben gefüttert. Abends sind wir noch zusammen an die Weichsel gegangen und danach todmüde ins Bett gefallen.

2. Tag

Am zweiten Tag unserer Reise durften wir ausschlafen, da wir erst um 10 Uhr eine Führung auf dem Wawel-Hügel hatten. Dort besichtigten wir die Kathedrale mit der Zygmunt-Glocke und den Särgen wichtiger polnischer Persönlichkeiten (unter anderem General Jόzef PiƗsudzki). Wir befanden uns auch an dem Ort mit der angeblich zweitstärksten spirituellen Kraft auf der Welt, dort wo sich das Chakram befindet. Manche von uns wurden von der positiven Kraft beeinflusst, was die Stimmung stark steigerte. Das schöne Wetter half natürlich auch.

Wir waren wieder mal zu Fuß unterwegs. Nach der Besichtigung der Wawel-Burg gingen wir zum jüdischen Viertel Kazimierz. Wir besichtigten zwei der Sieben Synagogen des Viertels, wovon die erste Tempel-Synagoge hieß. Wir fanden sie sehr interessant und schön, besonders von innen. Danach spazierten wir durch die Straßen und sahen ein paar der anderen, nicht mehr aktiven Synagogen. In die letzte sind wir reingegangen, obwohl sie leider renoviert wurde. Daneben war ein jüdischer Friedhof, auf dem sich viele, teilweise zerstörte Gräber befanden. Eine der interessanten Sachen, die wir gelernt haben, war, dass man in der jüdischen Kultur keine Blumen auf Gräber legt, sondern Steine. Mitten auf dem Hauptplatz von Kazimierz befindet sich ein Markt, wo man verschiedene Sachen kaufen konnte. Ein Beispiel dafür waren traditionelle, jüdische Gegenstände wie Menorahs und Kippas, oder Souvenirs wie Magnete oder Armbänder.

Später gingen wir durch Kazimierz und über eine Brücke zum ehemaligen Gebäude der Fabrik von Oskar Schindler. Da befindet sich jetzt ein Museum, in dem wir eine Führung bekamen. Sie war sehr interessant, aber leider erfuhren wir nicht sehr viel über Oskar Schindler. Das Gebäude ist ein Museum über das jüdische Leben in Krakau zur Zeit des 2. Weltkriegs. Es ist sehr realistisch gestaltet und man fühlt sich, als ob man echt in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts leben würde.

Am Abend gingen wir in das jüdische Restaurant Klezmer-Hois. Alle waren von den traditionellen Gerichten und Musik begeistert. Wir denken, dass dieser Abend noch lange in unserem Gedächtnis bleiben wird.

3. Tag

Am Mittwoch sind wir um 10:30 nach Auschwitz losgefahren und haben dort Gebäude im ehemaligen Konzentrationslager besichtigt. Es waren original erhaltene Blöcke mit vielen verschieden Ausstellungen. Wir haben zum Teil Sachen von den ehemaligen Häftlingen gesehen, die ihnen abgenommen wurden, bevor sie ins Vernichtungslager Birkenau gebracht wurden. Es waren wortwörtlich Berge von Schuhen oder Koffern und man hat sich das erste Mal vorstellen können, wie viele Menschen dort ermordet wurden. Insgesamt haben wir in Auschwitz vier Stunden verbracht und danach hatten wir ein wenig Zeit um etwas zu essen und auszuruhen. Danach sind wir weiter nach Birkenau gefahren, wo wir die Rampe von oben gesehen haben und auch fast das restliche Gebiet. Es war sehr groß, aber die meisten Baracken wurden abgerissen und daher sah es in Birkenau sehr leer aus. Man hat uns gesagt, dass es früher in Birkenau sehr karg war, aber jetzt ist es sehr grün. Da es so groß war, mussten wir sehr lange laufen und hatten nur ein paar Minuten Pause. Die „Sauna“ war so eine Art von Baracke, wo die Häftlinge und ihre Kleidung gesäubert und desinfiziert wurden. Wir sahen auch die gesprengten Gaskammern.

Die Natur stand in einem krassen Gegensatz zum Geschehen.

Es war gut vorstellbar und somit bedrückend, aber dennoch interessant.

Die gezeigten Bilder waren zwar hart, aber es war die Realität.

Allein die Größe war beeindruckend.

Die Größe hat uns gezeigt, wie viele Menschen da rein passten.

Mich haben vor allem die Ausstellungen mit den Mengen an Alltagsgegenständen und Haaren schwer beeindruckt, da man sich durch diese großen Mengen der Ausmaße bewusst wurde.

Obwohl wir gut vorbereitet waren, war der Besuch sehr lehrreich, da einem die Ausmaße bewusst werden, wenn man es sieht.

Es war ein schweres Erlebnis, aber ich denke, es war wichtig, dass wir dort waren. Die Zahlen, die wir gelesen haben, wurden dort zur Realität.

Das Schlimmste waren die ganzen Sachen, die den Kindern gehörten. So viel Leiden an so jungen Menschen, die keine Ahnung hatten, was mit ihnen passieren wird.

Am Abend hatten wir Freizeit und waren in der Stadt und bei der Burg.

4. Tag

Am Donnerstagmorgen gab es schon um 7 Uhr Frühstück, da wir um 7:30 Uhr mit gepackten Sachen mit dem Bus Richtung Wieliczka fahren wollten. Dort angekommen ging die deutschsprachige Führung los. Um aber in die Salzhöhlen zu gelangen, mussten wir 350 Stufen unter die Erde hinabsteigen. Wir erfuhren viel über die Geschichte des Salzbergwerks und die früher gefährliche Arbeit der Bergleute. Wir sahen viele Salzhöhlen, Salzseen und die riesige Kapelle. Als unsere Füße nach der insgesamt 3 km langen Führung schon wehtaten, mussten wir wieder an die Erdoberfläche und fuhren Richtung Bahnhof. Dort hatten wir noch Freizeit, die wir größten Teils zum Essen nutzten. Die nächsten fünf Stunden verbrachten wir lachend, schlafend und amüsiert von einem kontaktfreudigen Schaffner im Zug. Wieder in Warschau überfiel uns die Müdigkeit und wir fuhren glücklich nach Hause.

(Schülerinnen und Schüler der Klasse 9)

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